Brunsviga – ein Blick in die Geschichte

Um 1900 entstand in der Karlstraße die Konservenfabrik BRUNSVIGA. Hier wurde bis 1981 Gemüse wie Spargel in Dosen abgefüllt. Danach kaufte die Stadt Braunschweig das Gelände auf.

Ein "Verein zur Gründung eines Kommunikationszentrums in Braunschweig" entstand. Die Ideen für die Umnutzung der alten Fabrik in ein Bürgerzentrum wurden in Form einer "Architekturwerkstatt" öffentlich vorgestellt.
Im ehemaligen Belegschaftshaus der Brunsviga betrieb der Verein auf einer Etage einen "provisorischen Bürgertreff" mit Cafeteria und kleinem (Kultur-)Programm. Das Projekt "Brunsviga" stieß auf breite Zustimmung: Über 200 (zum Großteil aktive) Mitglieder hatte der Verein bereits nach wenigen Wochen. Aufgrund des regen Betriebes platzte die Brunsviga-Etage schon bald aus allen Nähten. Trotz dieser intensiven Nutzung war die Zukunft der Brunsviga nicht gesichert. Ende Mai 1983 schlug die Verwaltung der Stadt den Totalabriss der Fabrik vor, um auf dem Gelände eine Kindertagesstätte zu errichten.

Die Stadtverwaltung bot eine "kleine Lösung" an, d. h. die Fabrik sollte nur zum Teil ausgebaut, der Rest abgerissen werden. Im November 1984 stimmte der Rat der Stadt einstimmig der "kleinen Lösung" zu. Bis der erste Spatenstich zum Ausbau der ehemaligen Konservenfabrik getan wurde, vergingen aber noch einige Jahre.
Ab August 1985 konnte der Verein den ständig gestiegenen Angeboten und Bedürfnissen der Nutzer:innen mit ersten bezahlten Mitarbeiter:innen halbwegs gerecht werden.

Die Brunsviga bot inzwischen neben den Cafeteria-Angeboten einen regelmäßigen Mittagstisch, Kleinkunst an den Wochenenden, tägliche Offene Kinderarbeit, Musikunterricht und viele andere Kurs- und Unterrichtsangebote an. Alles immer noch in dem ehemaligen Belegschaftshaus. Im August 1988 begann der Ausbau der alten Fabrik im ersten Bauabschnitt. Drei Jahre später wurden eine Kindertagesstätte in städtischer Regie und erste Gruppenräume ihrer Bestimmung übergeben.
Aus dem "Kinderraum" wurde das "Kinderhaus". In Trägerschaft der BRUNSVIGA wird seit 1991 neben der bewährten Offenen Kinderarbeit auch Ganztagsbetreuung für Schulkinder aus dem Stadtteil angeboten.

1994 wurde dann nach 13 Jahren der zweite Bauabschnitt fertig gestellt. Nun verfügte das Kulturzentrum zusätzlich über einen großen Veranstaltungssaal mit 270 Sitzplätzen, einen kleinen Saal (100 Sitzplätze), einen größeren Seminarraum sowie einer Gastronomie, die diesen Namen wirklich verdient.
Mit ihren jährlich über 150.000 Besuchern gehört die Brunsviga zu einem der größten Soziokulturellen Zentren Norddeutschlands.

Historische Dokumente

Begeben Sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit und entdecken Sie die Anfänge des "Vereins zur Gründung eines Kommunikationszentrums in Braunschweig e.V.": Kultur von Unten Brunsviga 1981-84 auf Vimeo  (Vimeo-Kanal von Michael Heinze)

Näheres zur Geschichte: Spargelschälerinnen machten Platz für die Kultur | Der Löwe (der-loewe.info)